Hydrangea arborescens. Saxifragaceae.

Botanical name: 

Name: Hydrangéa arboréscens L. (= H. vulgaris Pursh) Baumartige Hortensie. Englisch. Tree-like Hydrangea, seven barks; dänisch: Hydrangea; italienisch: Idrangea; tschechisch: Hortensie obecná.

Namensursprung: Hydrangea ist aus dem griechischen _δωρ (hýdor) = Wasser und αγγεΐον (angeion) = das Gefäß entstanden, wohl in bezug auf den großen Wasserbedarf der Pflanzen, vielleicht auch auf die Kapseln, die einem Gefäß ähnlich sehen; arborescens = baumartig.

Botanisches: Das atlantische Nordamerika ist die Heimat des Strauches, der 1-1 ½ m hoch wird. Die eiförmigen, kurzgestielten, unterseits weichhaarigen Blätter sind gegenständig. Die weißlich-grünlichen Blüten bilden 10 cm breite Doldentrauben. Die Kelchblätter sind schmal-dreieckig und spitz. Die Blüten sind fast alle fruchtbar, während sie bei den Gartenformen der Hortensie dadurch unfruchtbar geworden sind, daß "gefüllte Blüten" entstanden und die Fortpflanzungsorgane verkümmerten. Die Pflanze blüht im Juni und Juli. Nach den Untersuchungen von Alkins (Alkins, Not. Bot. Sc. Trinity-Coll. 1923, Nr. 3, S. 224.) hängt die Blütenfarbe von Hydrangea arborescens vom PH- und vom Fe-Gehalt des Bodens ab.

Wirkung

Hydrangea enthält das Glykosid Hydrangin (Schröter, Am. J. of Pharm. 1889, S. 117.) sowie Saponin (Bondurant, Amer. Journ. Pharmac. 1887, S. 123; Schröter, vgl. 1).). Sie ist ein nordamerikanisches Volksmittel gegen Blasen- und Steinleiden (Dragendorff, Die Heilpfl. d. versch. Völker u. Zeiten, S. 268.). Namentliche die Cherokee-Indianer verwenden sie bei Lithiasis.

Nach Potter (Potter, Mat. med., S. 302.) befördert sie hierbei die Harnkonkremente aus der Blase und erleichtert die Schmerzen während des Durchganges durch die Urethra. Nottingham (Nottingham, Amer. Hom., November 1899.) konnte einen Patienten, der seit 8 Jahren an Incontinentia urinae litt, durch den Fluidextrakt (alle 3-4 Stunden einen Teelöffel voll) in verhältnismäßig kurzer Zeit heilen.

Clarke (Clarke, A Dict. of Mat. Med., Bd. I, S. 917.) sind außerdem noch Prostataaffektionen und das Durstgefühl bei Diabetes als Indikationen der Homöopathie bekannt.

In großen Dosen verursacht es Vertigo, Opressionen der Brust und zerebrale Störungen ((Vgl. 4).).

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Hydrangea arborescens wird bei Erkrankungen der Harnorgane, insbesondere Lithiasis, verordnet, und zwar Nephro-und Cystolithiasis, Nieren- und Blasengrieß, Cystitis, Incontinentia urinae und Prostatahypertrophie.

Angewandter Pflanzenteil:

Clarke bereitet die Tinktur aus den Blättern und jungen Schößlingen, während Potter, Dragendorff und das HAB. die Wurzeln verwenden lassen (§ 3). Das "Teep" wird aus der frischen Wurzel bereitet.

Dosierung:

Übliche Dosis:1,8-7,5 g des Fluidextraktes (Potter).

1 Tablette der Frischpflanzenverreibung "Teep" dreimal täglich.
(Die "Teep"-Zubereitung ist auf 10% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,025 g Rad. Hydrangeae.)

In der Homöopathie:dil. D 2-4.

Maximaldosis:Nicht festgesetzt.


Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.