Mitchella repens. Rubiaceae.

Botanical name: 

Name: Mitchélla répens L. Rebhuhnbeere. Englisch: Partridge-beans, checker berry, deer berry, one berry, squaw vine, winter clover.

Namensursprung: Die Gattung erhielt ihren Namen nach John Mitchell aus Virginia, einem bekannten Botaniker, der im Jahre 1768 starb; repens = kriechend.

Botanisches: Der niederliegende, bis 30 cm hohe Halbstrauch mit kriechendem Wurzelstock ist in Nordamerika beheimatet. Seine immergrünen rundlich-eiförmigen Blätter stehen gedrängt gegenständig und sind mit zwei sehr kleinen Nebenblättern versehen. Die wohlriechenden Blüten sind zu zweit achselständig. Die den Rubiaceen eigene trichterförmige Krone ist außen purpurn und innen weiß. Die scharlachrote Frucht stellt eine fast geschmacklose, eßbare Doppelbeere dar.

Geschichtliches und Allgemeines:

In Amerika wird die Mitchella schon längere Zeit in der Volksheilkunde verwendet. Die Indianerinnen trinken eine Abkochung der Pflanze, um sich die Entbindung zu erleichtern. Auch soll die Abkochung gegen entzündete Brustwarzen verwendet werden.

Wirkung

In Nordamerika wird die Droge in der Volks-, wie auch in der offizinellen Medizin als Wehenmittel gebraucht (Briggs, J. amer. pharmaceut. Assoc. 1931, Bd. 20, S. 224.).

King (King, Amer. Dispensatory 1873, S. 526.) verzeichnet als weitere Indikationen Dysmenorrhöe und Menorhagie und führt sie als Diuretikum und Adstringens an.

Nach Lynn (Lynn, Pharm. Therap. 1929, S. 194.), der ihr leichte antiseptische Wirkung zuschreibt, wird sie auch bei Skrofulose und Rheumatismus angewandt.

Bei Blasenaffektionen uteruskranker Patientinnen ist nach Haehl (Haehl, Hippokrates, Jahrg. 6, H. 7, S. 624.) Mitchella das geeignete Mittel.

Mehrere Forscher, so auch Breneiser (Breneiser, Amer. J. Pharm. 1887, Bd. 59, S. 128.), machen Angaben über den Saponingehalt der Droge,

der aber von Briggs ((Vgl. 1.) nicht bestätigt werden konnte.

Ebenso konnte die von Greshoff (Zit. nach Wehmer, Pflanzenstoffe, II, 1931, S. 1177.) angegebene Blausäure von anderen Untersuchern nicht festgestellt werden (R. Fischer, Pharm. Rev. 1898, 16, 98 (C. C. 1898, I, 992).).

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Mitchella repens beseitigt Uteruskongestionen. Zu verordnen bei falschen Wehen und zur Erleichterung der Geburt (6 Wochen vor der Entbindung einzusetzen), bei chronischer Metritis, Dysmenorrhöe und Menorhagien; weiter vor allem bei Cystitis, insbesondere weiblicher Patientinnen. Harndrang, Dysurie, Urethritis und Tenesmus vesicae.

Angewandter Pflanzenteil:

Verwendet wird allgemein die frische Pflanze (Allen, Clarke, Schmidt, Heinigke). Auch das HAB. läßt die frische Pflanze ohne Wurzel verwenden. Dasselbe Ausgangsmaterial wird zur Herstellung des "Teep" benutzt.

Dosierung:

Übliche Dosis:
1 Tablette der Frischpflanzenverreibung "Teep" dreimal täglich.
(Die "Teep"-Zubereitung ist auf 10% Pflanzensubstanz eingestellt. d. h. 1 Tablette enthält 0,025 g Hb. Mitchellae repentis.)

In der Homöopathie:

dil. D 1, dreimal täglich 10 Tropfen.

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.