Scutellaria lateriflora. Seitenblütiges Helmkraut. Labiatae.
Name: Scutellária lateriflóra L. Seitenblütiges Helmkraut. Französisch: Scutellaire, la toque; englisch: Mad-dog skull-cap, blue pimpernel, blue skull cap, large-flowered skull cap, mad-dog weed, mad weed; dänisch: Skjolddrager; schwedisch: Frossört; tschechisch: šišák.
Namensursprung: Der Gattungsname Scutellaria, abgeleitet vom lateinischen scutum = Schild ist in bezug auf das Schildchen des Kelches entstanden; lateriflora = seitenblütig.
Botanisches: Das in Nordamerika heimische Kraut wird etwa 50 cm hoch und hat vom Grund aus ästige, aufrechte, fast kahle, vierkantige Stengel. Die 5-7 cm langen und 2-4 cm breiten Blätter sind stumpf gesägt, die unteren und mittleren eilänglich, die oberen und astständigen sind kleiner und schmäler, stärker gezähnt und am Grunde herzförmig. Die Blüten stehen in gestielten, achselständigen, sechs- bis zehnblütigen Trauben. Die mittelgroßen Lippenblüten sind blaßblau. Blütezeit: Juni bis September. Die Pflanze liebt feuchte Stellen.
Geschichtliches und Allgemeines:
In die Homöopathie wurde Scutellaria lateriflora 1864 durch Hale eingeführt.
Wirkung
Die Pflanze wird in der kanadischen Volksmedizin als Schutz gegen Hundswut, als Tonikum und Antispasmodikum verwandt (Dragendorff,. Die Heilpfl. d. versch. Völker u. Zeiten, S. 571.).
Scutellaria lateriflora sei für die Hauspraxis in Nordamerika das, was der Baldrian für die europäische ist, schreibt Hale (Hale, zit. bei Clarke, A. Dict. of pr. Mat. med., S. 1130.).
Auch Potter (Potter, Materia med., 439, 1898.) kennt ihre Verwendung als Nervinum, Tonikum und Antispasmodikum.
Heinigke (Heinigke, Handb. d. hom. Arzneiwirkungsl., S. 577.) nennt Migräne, nervöse Reizbarkeit, Zahnungskrämpfe, Veitstanz und Hysterie als Indikationen.
Die in Europa wachsende Helmkrautart, das Sumpfhelmkraut, Scutellaria galericulata, ist ein Volksmittel gegen Intermittens, besonders Tertiana, und wurde daher früher als Tertiankraut bezeichnet und offizinell geführt (Schulz, Wirkg. u. Anwendg. d. dtsch. Arzneipfl., S. 181.). Beide Arten enthalten das Glykosid Scutellarin (Thoms, Handb. d. pr. u. wiss. Pharm., Bd. V, S. 1509.).
Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:
Scutellaria lateriflora ist zu berücksichtigen bei Chorea, choreatischen Zuständen, Muskelzuckungen, Hysterie, Schlaflosigkeit mitviel Unruhe infolge Überempfindlichkeit, Herzpalpitationen, Basedowschen Erscheinungen, Rekonvaleszenz mit nervöser Schwäche nach Influenza, Neuralgien, Stirn- und Hinterhauptkopfschmerz.
Lewinski nennt das Mittel noch zur Magenstärkung, gegen Würmer, Wechselfieber und Halsentzündung.
Als Wechselmittel werden Valeriana und Cypripedium erwähnt.
Angewandter Pflanzenteil:
Nach Potter, Dragendorff, Schulz und Thoms wird das Kraut verwendet. Das HAB. nennt zur Bereitung der Essenz die frische Pflanze ohne Wurzel (§ 3). Das gleiche Material wird verwendet zur Gewinnung des "Teep".
Dosierung:
- Übliche Dosis:
In der Homöopathie:
Maximaldosis:
Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.