Coto. Kotorinde.
wahrscheinlich von einer Cryptocaria abstammend.
Name: Coto. Kotorinde.
Namensursprung: Coto ist der einheimische Name der Droge.
Verbreitungsgebiet: liefert vermutlich die echte Cotorinde.
Botanisches: Die kampferartig riechende Rinde mit Öl-, Harz- und Steinzellen wird seit 1873 aus Bolivien nach Europa eingeführt. Nach den neueren Untersuchungen ist eine Cryptocaria als Stammpflanze der kotoinhaltigen Rinde anzusehen.
Wirkung
Die Rinde erfreut sich im Osten großer Beliebtheit als Antidiarrhoikum (Peyer, in Jahresbericht der Caesar u. Loretz A.-G. 1924, S. 35; Gstirner u. Hünerbein, Pharm. Ztrh. 1933, Nr. 6.). Nach Clarke (Clarke, A Dict. of Pract. Mat. Med., S. 603.) ist sie besonders angezeigt bei Diarrhöen der Phthisiker. Die Art der Wirkung der Kotorinde ist noch nicht eindeutig geklärt, entweder erfolgt sie durch eine Hyperämie des Darmes (Albertoni, Naunyn-Schmiedebergs Archiv 1883, Bd. 17, S. 301.) oder durch eine Verminderung des Darmtonus und der Peristaltik (Impens, D. m. W. 1913, Nr. 38, S. 1827.), auch auf im Darm befindliche Gärungs- und Fäulniserreger wirkt die Rinde günstig ein (Gietl, Arch. d. Pharm. 1875, S. 221; Petrone, ref. i. Pharm. Ztrh. 1926, S. 697.). In größeren Dosen reizt sie Haut und Schleimhäute (Potter, Mat. med., S. 255.) und verursacht Vomitus, Vertigo, Kopfschmerzen, allgemeine Schwäche und Diaphorese (Lewin, Nebenwirkungen d. Arzneimittel, S. 654.). Die Wirkung gründet sich im wesentlichen auf den Gehalt an Cotoin (Alkaloid), ätherischem Öl und Gerbsäure (Wehmer, Pflanzenstoffe, S. 367.). Ebenfalls in der Droge ent-haltenes Weichharz verursacht u. U. Übelkeit und Magenschmerzen (Burkhart, Berl. klin. Wschr. 1877, S. 276.). Die Rinde ruft gekaut lang anhaltendes, starkes Brennen im Munde hervor.
Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:
Die Cotorinde ist bei Diarrhöe, insbesondere der Tuberkulösen, indiziert, doch wird sie auch bei typhösem Fieber, Enteritis, Cholera asiatica und im 2. Stadium der Dysenterie, wenn vorher genügend purgiert worden ist, verwendet. Unterläßt man die vorherige Anwendung von Abführmitteln, so treten erhöhte Temperaturen auf (Verf.). Zu starke Dosen verursachen Erbrechen.
Angewandter Pflanzenteil:
Das "Teep" wird aus der getrockneten Rinde hergestellt. Die homöo-pathische Urtinktur nach dem HAB. hat den gleichen Ausgangsstoff (§ 4).
Dosierung:
- Übliche Dosis:
In der Homöopathie: dil. D 3, dreimal täglich 10 Tropfen.
Maximaldosis: Nicht festgesetzt.
Rezepte:
Als Antidiarrhoikum, insbesondere bei Tuberkulose und Cholera asiatica:
- Rp.:
1 Teelöffel voll wiegt 5,1 g. Der Tee wird im Hinblick auf Extrakt und Farbe heiß bereitet unter Verwendung von höchstens dem 4. Teil eines Teelöffels voll auf 1 Teeglas.).
Bei Darmtuberkulose (nach Becker):
- Rp.:
Bei Diarrhöe der Phthisiker (nach Rost-Klemperer):
- Rp.:
Choleratropfen (nach Peyer):
- Rp.:
Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.