Corydalis formosa. Papaveraceae.
Name: Corýdalis formósa Pursh, (= Dicentra formosa Borkh. et Gray). Schöner Lerchen-sporn, Herzblume, Zwerg-Doppelsporn. Französisch: Fumeterre d'Amérique; englisch: Wild turkeypea, stagger-weed; italienisch: Coridalide; norwegisch: Lerke-spore; tschechisch: Srdcovka.
Namensursprung: Der Gattungsname Corydalis kommt vom griechischen χορνδαλ_ς (korydalís) = Schopflerche wohl nach der Gestalt des Blütenspornes; formosa = schön. form-vollendet.
Botanisches: Corydalis (Dicentra) formosa ist ein Fremdling in Europa. Ihre Heimat ist Nord-amerika, wo sie auf fruchtbaren Berghängen in Minnesota, Nebraska, Kentucky und Missouri wächst. Wir treffen sie bei uns als Zierpflanze an, doch ist sie weniger bekannt als ihre nahe Verwandte aus China und Japan, die einen Schmuck des Frühjahrsgartens bildet, die Dicentra spectabilis, die wir als Hängende Herzen oder Frauenherz oder Doppelsporn benennen. Verwandt sind beide Arten mit dem einheimischen Lerchensporn und dem Gemeinen Erdrauch. Die Pflanze hat dreifach fiederteilige, grundständige Blätter von oberseits grasgrüner und unterseits fahlgrüner Farbe. Die Blüten stehen in dichten, hängenden Traubenrispen auf langen markigen Stengeln. Sie sind meist rosa gefärbt und ähneln sehr den Blüten der D. spectabilis, nur sind sie weniger breit als diese. Sie besitzen zwei kleine schuppenförmige Kelchblätter und vier sehr ungleiche Kronenblätter. Die beiden äußeren sind groß und halb-herzförmig, am Grunde sackartig erweitert. Das Vorderende ist spornartig zurückgeschlagen. Die beiden inneren und kleineren Kronenblätter sind an der Spitze verwachsen und bilden eine gekielte Röhre, welche die Staubbeutel und die Narbe umschließt. Die Frucht ist eine einfächrige Kapsel. Blütezeit: Mai bis Juni.
Wirkung
In Nordamerika wird die Droge als Tonikum und Diuretikum angewandt (Bentley, Ph. J. and Tr. 1863, Bd. 4, S. 353.)). Nach Clarke (Clarke, A Dictionary of Materia Medica, Bd. I, S. 603.) hat sich Corydalis formosa in der Homöopathie bei Syphilis und syphilitischen Geschwüren, aber auch bei gastrischen Katarrhen und Skrofulose bewährt.
Hale empfahl es außerdem noch bei Malariakachexie mit Vergrößerung der Milz und Leber. Wie Heinigke weiter berichtet, soll das Mittel auch bei Magenstörungen, die mit starker Schleimabsonderung, belegter Zunge, Appetitmangel und übelriechendem Atem verbunden sind, gelobt worden sein (Heinigke, Handb. d. hom. Arzneiwirkungsl., S. 217.)).
In ähnlicher Weise soll die verwandte Species Corydalis Govaniana in Britisch-Indien als Tonikum und Diuretikum sowie gegen Syphilis, Skro-fulose und andere Hautleiden verwendet werden (Kirtikar and Basu, Indian medicinal Plants (1918), 76-86, pl. 52-59.)).
Die Pflanze enthält ein Aporphinalkaloid Dicentrin, daneben noch Protopin, ferner eine Base vom Schmelzpunkt 142,5°, die vielleicht d-Tetra-hydropalmatin ist. Das Dicentrin steht seiner chemischen Konstitution nach in nahem Zusammenhang mit den Basen der Bulbocapningruppe der Corydalisalkaloide, so sind z. B. auch die Farbreaktionen des Dicentrins und des Bulbocapnins sehr ähnlich.
Bei Untersuchungen über Toxingehalt wurden in Corydalis formosa erheb-liche Mengen von ausfällbarem Eiweiß von sehr geringer Giftigkeit gefunden (Nach eigenen Untersuchungen.)).
Angewandter Pflanzenteil:
Bekannt ist die Verwendung des Wurzelstockes (Clarke, Kobert u. a.) Das HAB. schreibt zur Bereitung der homöopathischen Urtinktur den frischen Wurzelstock vor (§ 3). Aus diesem wird auch das "Teep" hergestellt.
Dosierung:
- Übliche Dosis:
In der Homöopathie: dil. D 1-2.
Maximaldosis:
Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.