Eryngium aquaticum. Umbelliferae.
Name: Erýngium aquáticum Michx. (= Eryngium virginianum Lam.). Wasser-Mannstreu. Französisch: Panicaut aquatique; englisch: Button snake-root; tschechisch: Máčka smradlavá.
Weiteres Vorkommen: Brasilien.
Namensursprung: Erklärung zu Eryngium s. Eryngium maritimum; aquaticum = wasserbewohnend.
Botanisches: Die Heimat der Pflanze ist Nordamerika. Sämtliche Blätter sind parallelnervig. Grundblätter über der bis 10 cm langen Scheide plötzlich verschmälert, dann allmählich in die lineal-lanzettliche, nach der Spitze lang und allmählich verschmälerte, sehr spitze Spreite erweitert, bis 75 cm lang, in der Mitte oder sehr wenig darüber am breitesten, bis 3 cm breit, am ganzen Rande gleichmäßig dornig-borstig bewimpert, die untersten (längsten) Borsten etwa 10 mm lang. Stengel kräftig, bis über 1 ½ m hoch, an der Spitze spärlichästig und in eine vier- bis sechsstrahlige Trugdolde mit nochmals dreigabligen Strahlen auslaufend. Köpfe eiförmig-kugelig, bis 20 mm lang. An Ufern der Flüsse und Sümpfe und an überschwemmten Stellen ist die Pflanze zu finden. Sie blüht im Juli und August.
Geschichtliches und Allgemeines:
Eryngium aquaticum scheint ein altes Mittel der Methodistenprediger gewesen zu sein. Es wird in Amerika dem aus Ilex vomitoria hergestellten "Black drink" zugesetzt.
Wirkung
In ihrer nordamerikanischen Heimat wird die Wurzel von Eryngium aquaticum als Sudorifikum angewandt (Dragendorff, Heilpfl. d. versch. Völker u. Zeiten, S. 485.) und gilt als Mittel gegen Schlangenbisse (Schmidt, Lehrb. d. hom. Arzneimittell., S. 136.).
Der homöopathische Arzt Whitfield (Whitfield, zit. b. Clarke, A Dict. of pr. Mat. Med., Bd. 1, S. 714.) erzielte sehr gute Erfolge mit der Tinktur aus der frischen Wurzel bei Nierenkolik infolge von Steinen. Auch Hale (Hale, Hom. Mon.-H. 1895, Nr. 9.) empfiehlt sie bei Nierensteinen und gegen Kitzelhusten, der nach Influenza zurückgeblieben ist.
Heinigke (Heinigke, Handb. d. hom. Arzneiwirk.-L., S. 251.) bezeichnet sie als geschätztes Mittel bei Nierenkolik, Affektionen der Blase, Gonorrhöe, Pollutionen, Spermatorrhöe, sexueller Schwäche; zu berücksichtigen sei sie auch bei umherziehenden Muskelschmerzen im Kopf, Rücken und in den Gliedern und bei Husten und Zusammenschnürungsgefühl.
Über Inhaltsstoffe ist mir bisher nichts bekannt geworden.
Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:
Eryngium aquaticum wird bei Blasen- und Nierenleiden, insbesondere Nephrolithiasis, und bei Schwächezuständen der Genitalorgane verordnet. Einzelindikationen sind: Nierenkolik, Blasen- und Nierenkatarrh und Hydrops; ferner Sperma- und Prostatorrhöe, Leukorrhöe, Impotenz, Pollutionen, Gonorrhöe und Prostatitis nach Gonorrhöe.
Auch bei Kitzelhusten, Schwindsucht und skrofulösen Augenleiden wird Eryngium aquaticum empfohlen.
Angewandter Pflanzenteil:
Zur Herstellung der Präparate, auch des "Teep", wird der frische Wurzelstock verwendet. Ebenso wird die homöopathische Urtinktur nach dem HAB. hergestellt (§ 3).
Dosierung:
- Übliche Dosis:
In der Homöopathie:
Maximaldosis:
Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.