Giersch - Ziegenfuß - Geißfuß - Aegopodium podagraria.

Botanical name: 

Fig. 86. Giersch. Er wächst in Gebüschen, an schattigen Stellen, an kleinen Wasserläufen, in Gärten, an Zäunen und unter Strauchwerk.

Der Giersch gehört zu den Wildpflanzen, die durch ihr massenhaftes Auftreten für die Küche besonders ergiebig sind.

Die Blätter Aus dem unterirdischen Wurzelstock brechen im zeitigen Frühjahr die ziemlich großen grundständigen Blätter hervor. Jedes Blatt läßt drei Teile erkennen, von denen jeder wiederum aus drei Blättchen bestehen kann. Das Blatt ist also doppelt dreizählig, so daß also insgesamt immer neun Einzelblättchen zu finden sein sollten. Tatsächlich sind es oftmals nur sieben, da an den beiden unteren Seitenteilen vielfach nur zwei Blättchen entwickelt sind, von denen sich das obere durch besondere Größe auszeichnet (s. Abbildung).

Jedes einzelne Blättchen ist gestreckt eiförmig und zugespitzt und am Rande mit ungleichen Sägezähnen versehen. Der kräftige Stiel des Blattes ist an seinem Grunde beiderseits erweitert, so daß eine etwas bauchige Hülle entsteht, die den Stengel wie eine Scheide umfaßt.

Die am oberen Teil des Stengels entspringenden Blätter sind nur einfach dreizählig (s. Abb.). Oft sind sie im Zuschnitt etwas schmäler als die unteren. Auch an ihrem Stiel findet sich die geschilderte bauchige Scheide.

Der Stengel selbst, der gleichfalls aus dem unterirdischen, ausdauernden Wurzelstock emporwächst, erreicht eine Höhe von ½ bis 1 m und trägt an seinen obersten Verzweigungen Dolden mit weißblühenden Blüten.

Verwendung: Die Blätter werden verarbeitet - und zwar im Jugendzustand - zu Gemüse - spinatartig - s. Grundrezept S. 151.

Das Gemüse ist von mildem Geschmack und eignet sich besonders gut mit Brennesseln vermengt.


Aus Wald und Feld den Tisch bestellt, 1947, von Prof. Dr. Walther Schoenichen.