Die Eberesche - Vogelbeere - Sorbus aucuparia.

Botanical name: 

Die Eberesche - Vogelbeere - Sorbus aucuparia

Sie wächst allenthalben und ist vielfach, namentlich in bergigen Gegenden, an den Landstraßen angepflanzt. Häufig findet sie sich in Wäldern und steigt in den Gebirgen bis zur Grenze des Baumwuchses empor. Dementsprechend sind ihre Knospen mit dichtem Filz bekleidet.

Die Blatter gleichen einer Feder, d. h. an der starken Mittelrippe sind kleinere Blättchen paarweise angeordnet, während ein einzelnes am freien Ende sieht. Alle diese Blättchen haben die Gestalt einer Lanzenspitze und sind am Rande mit Sägezähnchen versehen.

Die Blüten sind weiß und erscheinen im Mai oder Juni. Sie sind zu einem schirmartig ausgebreiteten Blütenstand zusammengeordnet. Ihr Duft ähnelt dem der Weißdornblüte, er erinnert an Heringslake, zugleich an Mandeln.

Die Beeren sind vom August ab mit ihrer korallenroten Farbe eine besondere Zierde des Baumes. Sie haben einen zusammenziehend sauren Geschmack.

Verwendung: Die Früchte müssen vor der Verarbeitung entbittert werden - s. Rezept S. 168. Danach eignen sie sich zu Suppen, Saft, Gelee und Marmeladen.

Die Edeleberesche - süße Vogelbeere, "eßbare" - Sorbus aucuparia var. edulis

Sie ist weniger verbreitet als die wilde Eberesche. Ihre Heimat hat sie in Böhmen und Mähren. Bei uns wächst sie dort, wo auch die wilde Eberesche zu finden ist, nämlich in Anlagen, Gärten, Alleen und auf Plätzen. Im Gebirge trifft man sie nicht an.

Die Blätter sind das Erkennungsmerkmal. Bei der Edeleberesche sind sie 4-7 cm lang und im Gegensatz zur wilden Eberesche nicht ringsum, sondern nur am oberen Drittel des Randes gezähnt.

Die Beeren sind vom August ab korallenrot, verhältnismäßig groß und schmecken angenehm säuerlich.

Verwendung: Die Früchte werden verarbeitet zu Saft, Gelee, Marmelade und sind geeignet für alle Obstspeisen, Kuchenfüllungen usw.

Die Beeren sind außerordentlich wertvoll wegen ihres hohen Vitamin C-Gehaltes.

Für die menschliche Ernährung eignen sich die großfrüchtigen süßen Ebereschen am besten.

Die kleinen Früchte bitterer Ebereschen müssen entbittert werden.

Entbittern

Die Beeren müssen vor der Verarbeitung etwa 12-24 Std. in 5 %ige Essiglösung gelegt werden, auf 1 l Wasser 3 Eßl. Essig.

Zu mild schmeckenden Früchten wie Birnen, Kürbis usw. eignen sich Ebereschen ausgezeichnet zur Verarbeitung.

Für Gebäck und Süßspeisen sind Ebereschenrosinen sehr beliebt!

150 g Ebereschen, süße oder entbitterte, mit 150 g Zucker überstreuen u. mit ½ Eßl. Wasser dünsten. Danach auf einem Sieb abtropfen. Auf einem mit Papier abgedeckten Blech die im Sieb abgetropften Beeren im warmen Backraum trocknen.

Während des Trocknens können die Beeren mit Zucker überstreut werden.


Aus Wald und Feld den Tisch bestellt, 1947, von Prof. Dr. Walther Schoenichen.